Was du heute kannst besorgen… – Prokrastination

(Foto: Soll ich gleich mit der Arbeit anfangen, oder doch erst …?) Viele kennen die Situation – man hat gerade Mittag gegessen und will mit den Hausaufgaben anfangen – über „das mach ich morgen“ und andere Ausreden geht es in diesem Artikel.Es gibt ja das Sprichwort „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“. Wenn man mit einer Arbeit fertig ist, empfindet man ein Erfolgsgefühl, je früher, desto besser. Kommen wir zu genannten Situation zurück. Nach dem Mittagessen hat man zunächst den ganzen Nachmittag Zeit, um die Hausaufgaben zu erledigen. Gerade als man die Hefte ausgepackt hat, kommt eine Nachricht aufs Handy. Klassenchat, jemand hat ein kurzes Video geschickt, das er lustig findet. Eigentlich ironisch, denn eigentlich war die Gruppe dafür gedacht, Fragen zu Hausaufgaben zu klären. Der Algorithmus schlägt direkt den nächsten Clip vor, die Plattform ist so konzipiert, die Nutzer möglichst lange darauf zu halten, das zahlt sich in Werbeeinnahmen aus. Nach einer halben Stunde ist die Heftseite immer noch blütenweiß. Kein Problem, ist ja erst 14 Uhr. Nach dem Abendessen werden die Lücken schnell ausgefüllt, am nächsten Tag der Rest abgeschrieben.

Besonders bei Aufgaben, die sich über einen längeren Zeitraum erstrecken, ist einem nicht bewusst wie viel Zeit man noch hat, sodass alles andere interessanter wird. Das Internet ist natürlich der größte Faktor, aber es kann die geringste Einwirkung von außen ausreichen, beispielsweise wäre man nie auf die Idee gekommen, das eigene Zimmer aufzuräumen.

Bei Prokrastination sucht man bei sich selbst Ausreden für das eigene Verhalten. Das Thema Produktivität spielt dabei eine große Rolle. Wenn man selbst davon überzeugt ist, an einem Tag mit der Aufgabe vorangekommen zu sein, bleibt das schlechte Gewissen aus. Bei der Vorbereitung auf eine Schulaufgabe fühlt man sich im Trödeln gerechtfertigt, wenn man mitbekommt, dass andere auch noch nicht mit dem Lernen angefangen haben.

Wie löst man dieses Problem nun?

Jeden Tag nach dem Nachhausekommen ist eine Zeitspanne, die bei jedem unterschiedlich lang ist, in der man noch im „Konzentrationsmodus“ ist. Wenn man diese Zeit nicht nutzt, um mit etwas anzufangen, verfällt man der Ablenkung. Ebenfalls sollte man bedenken, nicht unterbrochen zu werden. Du solltest den Schreibtisch freiräumen oder bei der Arbeit mit Lernplattformen andere Tabs und Programme schließen. Nach einer Ablenkung braucht man nämlich im Durchschnitt 18 Minuten, bis man wieder bei voller Konzentration ist.

Quelle: Arbeitsblatt im Religionsunterricht

Auch wenn viele das nicht mögen, solltest du eine Liste mit möglichst vielen Punkten erstellen, bei deren Abhaken du motiviert wirst. Im Hausaufgabenheft sind dafür ja extra Kästchen daneben! Du kannst so auch anhand der Anzahl dieser kleinen Häppchen, die du an einem Tag geschafft hast erkennen, wie produktiv du warst.

Abschließend kann ich noch einen TED-Talk auf YouTube empfehlen, dort wird das Ganze auf eine witzige Art zeichnerisch veranschaulicht.

Die Idee mit dem Kalender am Ende fand ich etwas drastisch, es ist nichts für jedermann.

Ich hoffe, du hast die passenden Ideen in diesem Artikel gefunden und scrollst jetzt nicht weiter, sondern wirfst einen Blick auf deinen Kalender 😉

 

Bilder von Free-Photo und kmicican auf Pixabay

Artikel von MoritzM 9. Klasse