Dieses Jahr wird am 23. Februar ein neuer Bundestag gewählt. In den Medien, wie auch privat, wird in diesem Zusammenhang oft zwischen Ost- und Westdeutschland differenziert. „Wessis“ und „Ossis“. Aber ist diese Unterscheidung nach fast 35 Jahren Wiedervereinigung überhaupt noch notwendig? Wo liegen dann die Unterschiede? Und woher kommen sie überhaupt? Hier beschäftigen wir uns mit dem was vor der Teilung war.Damit Deutschland geteilt und dann wiedervereinigt werden konnte, brauchte man erst mal dieses „Deutschland“. Etwas, das sich „deutsch“ nannte, gab es schon im Mittelalter. Aber die Grenzen des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation ähnelten den heutigen deutschen Grenzen nur sehr entfernt. Lange Zeit später, nachdem sich im Kampf gegen Napoleon so etwas wie ein „deutsches Gemeinschaftsgefühl“ entwickelt hatte, gründete man 1871 mit maßgeblicher Beteiligung Bismarcks, das Deutsche Kaiserreich. Seine Grenzen ähnelten den heutigen schon eher, aber Gebiete im heutigen Polen, Frankreich und Tschechien zählten auch dazu. „Deutschland“ verlor den Ersten Weltkrieg und damit nicht nur einiges an Territorium, sondern auch seine Monarchie. Ab dem 09.11.1918, gab es die Weimarer Republik, eine Demokratie. Diese endete, nicht einmal fünfzehn Jahre später, 1933 mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler. In kurzer Zeit zerstörten die Nationalsozialisten alle demokratischen Strukturen. Mit dem so geschaffenen NS-Staat, brach eines der dunkelsten Kapitel der Geschichte an. Die Menschen, die den Nazis nicht in den Kram passten, wurden auf grausame Weise verfolgt und ermordet. Die Nazis lösten den Zweiten Weltkrieg aus und verloren ihn 1945. Deutschland wurde unter den Siegern aufgeteilt. Polen erhielt die Gebiete östlich der so genannten Oder-Neiße Linie, und die Alliierten teilten den Rest von Deutschland in vier Besatzungszonen: eine Britische, eine Französische, eine US-Amerikanische und eine Sowjetische.


Die Hauptgründe für diese Teilung waren nicht nur, dass man Deutschland daran hindern wollte, wieder stark und damit gefährlich zu werden, sondern auch, dass keiner auf seinen Teil verzichten wollte und eine gemeinsame Regierung des gesamten Landes organisatorisch unmöglich gewesen wäre. Die ganze Verwaltung war trotzdem ziemlich kompliziert. Im Grunde war es aber so, dass es in jeder größeren Stadt eine Art Militärregierung gab, die für die Menschen in der Umgebung zuständig war. 1946 fanden erstmals wieder freie Wahlen statt, bei denen Bürgermeister und Landräte gewählt wurden.
Vor allem in den westlichen Besatzungszonen erwies sich das als Erfolg. Allgemein taten sich die Westzonen immer mehr zusammen. So wurde dort zum Beispiel am 21. Juni 1948 die D-Mark als einheitliche Währung eingeführt. Im Gegensatz zu den Sowjets schraubten sie die Demontage, auf Drängen der US-Amerikaner, zurück. Die Westalliierten verfolgten den Kapitalismus, die Sowjetunion den Kommunismus. Keiner wollte auf seine Idee verzichten, aber beides war unvereinbar. Außerdem wuchs der Konflikt zwischen den beiden Supermächten USA und Sowjetunion. Der Kalte Krieg bahnte sich an.
So wurde am 23.Mai 1949 schließlich mit der Unterzeichnung des Grundgesetzes in Bonn die Bundesrepublik Deutschland gegründet. Auch Moskau handelte noch in diesem Jahr und ließ den Deutschen Volksrat am 7. Oktober die Deutsche Demokratische Republik ausrufen.
Historische Fakes: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“
Artikel: Y.Laczay und M.Stix (8.Klasse)
Bilder: eigene Aufnahmen
Beitragsbild: Pixabay